Christa Kunze (M.) und Hannelore Jütte waren Gast in St. Bernhard. Gregor Lamers freut sich über das Engagement.
Kreuz zeigt den „Urknall der Farben“
Christa Kunzes Bilder bereichern St.-Bernhard-Kirche
Die Schöpfungsgeschichte ist auf dem Kreuz dargestellt, das bis Ostern in der St.Bernhard-Kirche zu sehen ist.
Von Markus Schönherr Münster-Angelmodde. Einen Farbtupfer in der Fastenzeit können die Besucher der katholischen Pfarrkirche St. Bernhard derzeit bestaunen. Ein buntes Kreuz, bestehend aus fünf einzelnen Gemälden, hängt vor einem großen weißen Tuch hinter dem Altar. An jedem Sonntag wird das Kunstwerk durch ein weiteres Bild erweitert‘, ‚bis es zu Ostern in seiner Vollständigkeit zu sehen ist.
Am vergangenen Samstag besuchte die Wuppertaler Künstlerin Christa Kunze die Angelmodder Gemeinde und erläuterte den Gottesdienstbesuchern ihr Werk. „Ich bringe die Schöpfungsgeschichte auf das Kreuz“, so Kunze. Ausgangspunkt ihrer Interpretation der Genesis sei der „Urknall der Farben“, der im obersten Bild, einer Sonne gleich, die Farbigkeit auf das gesamte Kreuz ausstrahlen lässt. Die Entstehung der Erde und des Lebens bis zum Paradies ist auf den drei Bildern darunter dargestellt. Ein Apfel und eine Schlange ragen als Symbole des Sündenfalls und der Vertreibung in das vorerst unterste Bild, die Darstellung der Arche Noah, hinein. „Wir haben ein Paradies geschenkt bekommen, mit dem wir aber nicht umgehen konnten“, merkte die Künstlerin an. Bezogen auf die Fremdbestimmung, die für die Vertreibung aus dem Paradies verantwortlich sei, stellte sie die Frage: „Früher war es die Schlange – und heute?“
Anlass für Kunzes Zusammenarbeit mit der St.-Bernhard-Gemeinde ist ihr Engagement für den Verein Hope & Future, der seinen Sitz in Angelmodde hat. Bilder kleineren Formates der Wuppertaler Künstlerin konnten die Gemeindemitglieder zugunsten von Hope & Future kaufen. Während des Gottesdienstes hatte dessen Vorsitzender Gregor Lamers über die Ziele des Vereins informiert. Hope & Future setzt sich in Südafrika für Familien ein, die von der Krankheit Aids betroffen sind. Ein Anliegen sei es, Neugeborene mit Milchersatzprodukten zu versorgen, um eine Ansteckung über die Muttermilch zu verhindern.
Ebenfalls zugunsten von Hope & Future wurden am Wochenende auch Postkarten mit den Motiven der 80 mal 80 Zentimeter großen Bilder des Kreuzes verkauft. Hannelore Jütte, eine in Oldenburg lebende Freundin der Künstlerin, hatte die Karten mit Texten versehen. Nach dem Gottesdienst las sie in einem Gesprächskreis einige ihrer Texte vor. Im „Urknall der Zeit“ heißt es beispielsweise: „Licht gab uns Gott und Dunkelheit / Licht nicht nur wie Tag und Nacht / Licht auch wie Wärme und Zärtlichkeit / Denn in unseren Herzen muss es leuchten“.